Samstag, 26. Oktober 2013

Erdbeeren

Im Supermarkt fiel mich ein Schild an: "Neu: Geschmacks-Erdbeeren". Sicher, Erdbeeren die außerhalb der Saison aus Weitfortistan eingeflogen werden, schmecken oft nicht sehr aromatisch. Aber ein Outing des eigenen Restsortimentes, nur um eine Premium-Qualität zu betonen, sieht mir nach einer Verzweiflungstat aus.

Alltag

Der Alltag besteht aus einer Aneinanderreihung kleiner, sich wiederholender Wunder. Sie sind nur deswegen gering in unserer Wahrnehmung, weil sie immer wieder passieren. Das macht sie aber nicht weniger wunderbar. Wer das versteht, für den ist das Leben unendlich reichhaltig. Für denjenigen kann eine Haselnuß ebenso faszinierend sein wie eine Weltreise.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Gedicht: Von absoluter Schönheit

Hast Du es schon erlebt, dieses Gefühl?
vor absoluter Schönheit zu stehen
etwas Atemberaubendes zu sehen
des Greifbaren schier zuviel?

Du stehst da, hast die Zeit vergessen
wenn es Dir die Tränen treibt
Dein Atem stehen bleibt
hast kein Maß, um es zu messen

unirdisch, entrückt und doch zum Greifen nah
ängstlich, es nur zu berühren
Hallelujah! So etwas zu spüren
dies Gefühl, als ich in Deine Augen sah.



( Beim Anblick eines Gemäldes in Florenz )


©Weihe 2011

Anleitung

Heute morgen, auf einer Packung mit Aufschnitt: "Zum Belegen einer Scheibe Brot oder eines halben Brötchens."

Übertriebene Angst vor Regreß? Oder Kapitulation vor der so lang herbeigesehnten Unselbständigkeit der Bürger? Eltern haften für ihre Kinder.

Fitnessfetisch

Bei Walter Moers´ zamonischen Romanen "Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär", "Stadt der träumenden Bücher" und "Der Schrecksenmeister" ist mir eine Gemeinsamkeit der Hauptfiguren aufgefallen: 
Sowohl Blaubär als auch Hildegunst von Mythenmetz und die Kratze Echo durchleben im Verlauf der Handlung eine deutliche Gewichtsabnahme, die sie ihre Abenteuer besser bestehen läßt.

Hat Moers vielleicht einen Fitness-Fetisch? Ist das noch jemandem aufgefallen, der die Bücher kennt?

Geschäftswelt

Man soll nicht die Hand schlagen, die einen füttert. 
Aber man muß auch nicht die Hand füttern, die einen schlägt.

Reichtum


"Reichtum empfindet man, besitzt ihn jedoch nie. Wem das nicht klar wird, der jagt ewig Nichts hinerher."

Henning Hahn

Gedicht: Momente

Momente lang
Glück verspüren

Momente lang
Deine Wärme spüren 

 
König sein, nur einen Moment
ein Punkt in der Zeit

die Spitze des Berges
die Freude im Leid 

 
Momente sind Funken
wenn Kometen fliegen

das, was bleibt,
wenn Ewigkeiten versiegen.


©Weihe 2011