Sonntag, 30. Juni 2013

Gedicht: Kein Baum, kein Strauch

Kein Baum, kein Strauch
kein Schnitt, kein Lauch
 
nicht Fleisch noch Fisch
nicht knack noch frisch
 
Ach und Weh
Neu und Schnee
 
an und für sich
nur für Dich

  


©Weihe 2011

Dienstag, 25. Juni 2013

Flame

Wo sich Dänen dehnen, können sich auch Flamen flamen.

Mitleid

"Haben Sie schon gehört von diesem Fußballspiel, das abgesagt wurde, weil der Schiedsrichter kurz vorher einen Selbstmordversuch unternommen hat? Wie furchtbar!"

"Ja, allerdings. Besonders blöd für die Fans, die mit der Bahn angereist sind."

Stoßgebet

 Lieber Gott,

Gib mir die Weisheit, meinen Chef zu begreifen.


Gib mir die Liebe, ihm zu verzeihen. 


Gib mir die Geduld, seine Taten zu verstehen. 


Aber lieber Gott, bitte schenke mir keine Kraft. 


Denn, wenn Du mir Kraft gibst hau ich ihn um !!!!!!!

Mittwoch, 19. Juni 2013

Bürgerrechte

Unruhen in der Türkei. Teils friedlich, teils eskalierend, aber auch die Polizei geht mit unglaublicher Härte gegen die eigenen Mitbürger vor, so daß manche Korrespondenten von bürgerkriegsähnlichen Zuständen sprechen. Dann ein Ultimatum des Ministerpräsidenten: Wer morgen auf dem zentralen Platz demonstriere, werde als Terrorist betrachtet. Neben der bodenlosen Beugung von Recht und Gesetz und der übersteigerten Vorstellung von Machtbefugnissen ist dies auch eine rechtliche Aussage. Ein Terrorist wird -in der Türkei ebenso wie in Deutschland- rechtlich anders gestellt als ein Demonstrant

Mir kommt ein anderer Gedanke. August 2012, das Bundesverfassungsgericht erklärt den Einsatz der Bundeswehr im Landesinneren in zwei Ausnahmefällen für begrenzt rechtmäßig: Naturkatastrophen und Terrorismus. Ich erinnere mich gut an die Aussagen vieler: "Das ist doch nichts, was einem Angst machen kann, ein guter Bürger hat doch da nichts zu befürchten!" Sicher, die Türkei kann und darf hier nicht außerhalb des Kontextes mit deutscher Politik und deutschem Verfassungsrecht verglichen werden. Dennoch: Es zeigt sich, wie schnell man vom demokratisch inspirierten Demonstranten zum Terroristen wird. Wie naiv manche Menschen doch sind.

Montag, 17. Juni 2013

Gedicht: In einem dunklen Keller, vor einer kleinen Kerze ( Luci Lontane V )

Brenn, kleines Lichtlein, brenn!
sag, daß es nicht zum Schlechten steht
daß es irgendwie noch weiter geht

Tröste mich mit Deinem Schein
flöß mir etwas Wärme ein
Du, das wär echt lieb von Dir
bevor ich mir das Herz erfrier

Kurzes Kerzenleben, darf ich mich erdreisten?
doch dafür will ich Dir Gesellschaft leisten
so flackre munter, kurzer Docht
sag am Ende, wir haben uns gemocht

Halt mich über Wasser, kleines Feuer
klingt paradox, nicht wahr? Wie teuer
bist Du mir, wie segensreich in dieser Nacht
wie gut, daß ich an Dich gedacht

Drum brenn, kleines Lichtlein, brenn!
Du scheinst es gut mit mir zu meinen
sei mein Freund, sonst hab ich keinen



 

©Weihe 2011

Freitag, 7. Juni 2013

Marktdesorientierung

"Hier, dieser Kunde gibt es uns sogar schriftlich! Wir haben keine Innovationen!"

  "Das ist nur halb richtig."

  "Wie meinen Sie das?"

  "Wir haben schon Innovationen, jede Menge sogar. Nur gehen sie am Markt vorbei. So arbeitet ein Weltkonzern nun einmal."

Ole

Vor Jahren stieß ich Ole von Beust auf einem Hamburger Wochenmarkt meinen Ellenbogen in die Seite. Er stand im Weg, genau vor dem Gemüsestand, an den ich wollte. Neulich ist er doch zurückgetreten. Ich finde, Politiker sollten mehr aushalten können.

Alkohol

"Ich trinke lediglich in Gesellschaft. Was kann ich dafür, wenn die Nachbarn so dicht bauen?"

Wirtschaftskrise

In einem Meeting:

Produktionsleitung: "Bedanken möchten wir uns auch beim Verkauf, der im letzten Monat deutlich weniger Produktionsaufträge eingestellt hat, das hat unsere Arbeit enorm erleichtert."

Verkauf: "Vielen Dank, ich gebe das Lob an die Kunden, die nicht mehr bei uns kaufen, weiter."

Gedicht: Das Klingelschild am jüngsten Gericht

Drück´mich, Klingeling!
Ich künde meinem Herrn von Deinem Kommen
hast den langen Weg genommen

Ich übersetze Deinen Wunsch
in -Dingdong- simple Sprache
auf daß er lausche Deiner Sache

Hier wartet jeder auf sein Los
und stützt sich stark auf schwache Beine
ich für meinen Teil warte auf das Deine

Nun lächle artig, ich höre Schritte
und, um zu Deinem Ende zu gelangen
was es auch sei, es wird Dich empfangen!

©Weihe 2011