Freitag, 31. Mai 2013

Nachrichtenlandschaft

"Mein Firefox hat neulich einen prophetischen Anzeigefehler produziert."

"Welchen denn?"

"Er hatte beim Aufruf der ARD-Nachrichtenseite nur noch die Überschriften und Bilder angezeigt."

"Und was ist daran jetzt prophetisch?"

"Jetzt haben sie das Design "verjüngt" und die neue Seite sieht fast genauso aus. Nur noch Bilder und zwei Zeilen Text."

Sonntag, 26. Mai 2013

Sicht-Weise

"Guck mal, an dieser Stelle ist der Strand ganz schmal!"

"Nein, hier ist das Meer einfach nur breiter!"

Jugend

Orangegelb glüht der Morgen über der Souda Bay. Benommen versuche ich, meinen verkaterten Verstand zum Aufwachen zu bewegen. Ich liege am Strand, vor mir die stillen Schiffe auf dem morgenglitzernden Wasser. Irgendwo neben mir ächzen meine Freunde, ein Stück weiter oben steht die schwere Kawa, die Helme, Taschen und undefinierbarer Krims liegen daneben. In einer Tasche meiner Shorts ein Päckchen Zigarillos. Seit wann rauche ich sowas? Und wie sind wir herher gekommen? 

Langsam erinnere ich mich. Reichlich Wein, Lachen, Tanzen, Knutschen (uh, aber mit wem?) und -meinen zerzausten Haaren nach zu urteilen- nächtliches Baden. Eine Stunde später, nach einer Fahrt ohne Helm, ist mein Kopf wieder freigeblasen. Im Hotelspiegel grinse ich mich an. Man wird niemals jünger, aber es ist so leicht, sich immer wieder jung zu fühlen. Und niemals wird es dafür zu spät sein. Singt mir mir dieses Lied 

https://www.youtube.com/watch?v=7CYnuVSwyoM

Samstag, 25. Mai 2013

Maleme

Ein Grab. Ein deutscher Soldat, keine 19 ist er geworden. Daneben ein Arzt. Ein Transportflieger. Ein Major der Infanterie. Ein Fallschirmjäger. Endlos ziehen sich die Reihen der Grabplatten über den deutschen Soldatenfriedhof von Maleme auf Kreta. Ein stummer Klageruf aus dem Gestern. Einer von vielen. Und nur wenige Kilometer weiter die Grabreihen der Engländer, die hier nicht minder verbissen um jeden Meter dieser fremden Erde gekämpft haben, letztlich im Tod vereint.

Die meisten kämpften hier, weil sie es einfach mußten. Oder einfach hofften, es irgendwie zu überstehen, 1942 war mitten im Krieg. Oder weil sie für etwas kämpften, was sie für wichtig hielten oder es ihnen als wichtig vermittelt wurde. Aber sicher nur sehr wenige, weil sie Spaß an Tod und Vernichtung hatten.

Der Mensch an sich ist nicht destruktiv veranlagt. Aber er ist sehr empfänglich für Verführung. Durch sich selbst, den Staat, die Öffentlichkeit, ja selbst die Kirche. Wir, die wir heute ein unvorstellbares Maß an Freiheit und Eigenständigkeit besitzen, haben die Pflicht, uns aufklären zu lassen und aufzuklären. Verführungen zu entlarven, die Verführten anzusprechen. Wir alle müssen dem Krieg wenn möglich die Gründe nehmen, bevor er sich selbst die Gründe schafft. Nur so haben wir eine Chance, daß Maleme ein Mahnmal bleibt und kein Zukunftsmodell wird. Ich empfehle jedem, jung wie alt, Frau wie Mann, Orte wie Maleme zu besuchen und den stummen Klagen zuzuhören. Nur die gleichgültigsten Naturen werden von diesem Ort nicht berührt. Geschichte könnte nicht fühlbarer sein. 

Dienstag, 7. Mai 2013

Gott

"Gott von Google Street View fotografiert?" lautete neulich eine Meldung der GMX-Nachrichten. Dazu ein verwaschenes Bild von einer Wolke mit etwas Buntem darauf. 
Gott tut mir leid, immerhin ist ja die Einspruchsfrist schon abgelaufen.

Sonntag, 5. Mai 2013

Einladung

"Die Sonne scheint gerade auf das kleine Fleckchen auf dem Balkon, wo mein Stuhl steht."

"Eine Licht gewordene Einladung."

Dank an Thomas für die Inspiration

Samstag, 4. Mai 2013

Leben

Reiner Instinkt ließ mich beim Anfahren den Fuß nochmal vom Gas nehmen. So rauschte der "Geisterfahrer" knapp vor meinem Kühler vorbei, statt mich seitlich mit über 120 zu rammen und in kleine Stücke zu reißen. Meine Überreste hätten mit hoher Wahrscheinlichkeit in einen Schuhkarton gepaßt. 

 Das Leben ist schon deshalb so wertvoll, weil es endlich ist. Unser kluges Gehirn weiß das, aber es braucht seltsamerweise immer wieder solche Anlässe, um es auch zu begreifen. Wie schön einem danach eine simple Tulpe vorkommen kann, und wie nichtig eine dumme eMail, über die man sich am Vortag noch aufgeregt hat. Leben heißt dankbar sein.

Vision

"Seien wir realistisch - Versuchen wir das Unmögliche!"

Ché Guevara

Bildungspolitik

Es ist durchaus nicht paradox, wenn Bildungspolitik Schule macht.

Kälteschutz

"Brrrrr... ist das frisch heute morgen!"

 "Ziehen Sie halt einfach mal einen längeren Rock an."


 "Ehrlich gesagt optiere ich da lieber auf einen Bierbauch, der hält sicher auch schön warm. Oder stört Sie das beim Atmen?"